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Dresdner Schachfestival e.V.

Die 4. FIDE Schachweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderung erfolgreich beendet

Über 9 Runden haben knapp 250 Teilnehmer aus 44 Nationen um den Weltmeistertitel gekämpft und nach der letzten Spielrunde am 13. November 2021 wurden am 17.11.2021 die Gewinner bekanntgegeben. Der offizielle FIDE Bericht kann auch schon eingesehen werden, sowie die Abschlussveranstaltung, die mitgeschnitten wurde.

Die Gewinner sind:

 

1. Platz: FM Sargis Sargissyan aus Armenien

2. Platz: FM Marcin Molenda aus Polen

3. Platz: Jose Maria Saponara Caizzi aus Argentinien

 

Die Top Damen:

1. Platz: Tatiana Flores Bernholz aus Spanien

2. Platz: Zuzanna Lukasik aus Polen

3. Platz: Solenn Afraoui aus Frankreich

 

Dieses Turnier war auch die erste Onlineweltmeisterschaft, bei welcher der neugestaltete "Blind Mode" von Tornelo zum Einsatz kam. GM Thomas Luther, der Vorsitzende der DIS Kommission, beschreibt die Einführung dieser neuen Funktion als einen sehr wichtigen Schritt vorwärts und somit als Höhepunkt des Turniers, wenn nicht sogar des Jahres. Viel Zeit wurde investiert, um sehbhehinderten Spielern die Möglichkeit zu geben, ihre Spiele ohne physische oder virtuelle Assistenz zu spielen. Solche Entwicklungen sind enorm von Bedeutung und zeigen, dass trotz Herausforderung Innovationen entstehen können, die zu gerechteren Spielbedingungen für Schachspieler führen.

Diese neue Funktion konnte nur durch die Unterstützung vieler Leute ermöglicht werden, neben der zentralen Funktion der DIS Kommission ein großes Danke geht an:

Schwedische Schachspieler Tage Johansson und Jorgen Magnusson, die eng von Anfang and mit Tornelo zusammengearbeitet habe

Dr Charudatta Jadhav, der President des IBCA, der nützliche Materialen zur Verfügung stellte

David Cordover, der Besitzer von Tornelo, für die Kooperation und das Verständnis

FIDE Vize Präsident Akaki Iashvili, als Beauftragter für die DIS Kommission, für seine Untersützung

Dr Dirk Jordan und Egmont Pönisch vom Dresdner Schachfestival eV für die finanzielle Mittel, welche die Programmierung und Installation der Funktion ermöglichten

FIDE Präsident Arkady Dvorkovich für seine Authorisierung des Projekts

 

Die weltweit anhaltenden Coronaeinschränkungen haben natürlich das Format des Turniers signifikant beinflusst. Jedoch ermöglichte dies auch Spielern aus allen Ecken der Welt die Teilnahme, ohne sich mit herausfordernder Reiseplanung auseinandersetzen zu müssen. Hier haben wir ein paar Eindrücke von einigen Spielern:

 

Tilegen Rakhatbekov aus Kirgisistan, einer der jüngeren Spieler, war ganz begeistert, dass er gegen Spieler aus aller Welt antreten konnte, auch wenn er Präsenzturniere bevorzugt, die Reisen in neuer Länder ermöglichen und neue Leute kennen zu lernen. Runpeng Guo aus China freut sich auch wieder auf Reisen mit Schach - sein Traum ist den Schachclub in St Louis zu besuchen.

 

Die deutsche Spielerin Manuela Mekus hat bereits bei vorherigen Turnieren in Dresden teilgenommen, aber physische Beeinträchtigungen habe sie Deutsche Spielerin Manuela Mekusgezwungen, vom Schach etwas zurück zu treten. Im letzten Jahr hat Manuela jedoch wieder angefangen mit kroatischer Spielerin GM Sasa Martinovi zu trainieren, um ihre Fähigkeiten herauszufordern und ihr etwas Abwechslung zu geben.

 

Polnischer Spieler Pawel Piekielny ist dankbar für die Möglichkeiten, die Onlineturniere über die letzten Jahr gebracht haben und selbst nach über 10 Jahren Schach spielen lernt er weiterhin fürs Leben.

 

Der italienische Spieler Ruben Bernardi repräsentierte das IPCA Team bei den Schacholympiaden 2012 in Istanbul und 2014 in Tromso und er ist auch Präsident seines ortansäßigem Schachverband. Dies war jedoch das erste Onlineturnier bei dem er mitspielte.

 

FM Stanislav Babarykin FM Stanislav Babarykin, studierter Psychologe aus Russland, hat sich für eine Karriere im Schach entschieden, nicht nur für sich selbst, sondern auch durch das Trainieren anderer Spieler. Als Sehbehinderter schätzt er die Möglichkeit, an einer Sportart teilzunehmen und seinen Geist aktiv zu halten.

 

 

Die französische Teilnehmerin Marie Moulin nahm letztes Jahr an der Online Olympiade für Menschen mit Behinderung teil und endete das Turnier mit neuen Freunden in ihren Mitspielern. Sie haben sich seitdem mit einer Initiative aktiv daran beteiligt, die Aufmerksamkeit auf Schach für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zu bringen. Auch bei diese Weltmeisterschaft waren ihre französischen Mitspieler Georges, Djimmz, Frederic, Aldric, Solenn und Anouk mit von der Partie und diese Option, wieder international zu spielen war sehr willkommen.

 

Der russische Spieler Igor Kolomytchenko war auch dankbar für die Onlineversion des Turniers, da diese alternativen Methoden auch eine Teilnahme ermöglichen, wenn reisen für einige Spieler aufgrund ihrer Behinderungen nur eingeschränkt möglich ist.

 

Es war toll, eine Vielzahl von Spielern begrüßen zu dürfen und wir hoffen, dass wir alle hoffentlich bald auch in Dresden wieder willkommen heißen dürfen.

Zuletzt aktualisiert: Montag, 29. November 2021 00:42
 
 

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