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Dresdner Schachfestival e.V.

Meister - Donnerstag

DSC 8659 Alexander Donchenko- Matthias BlubaumAm ersten Tag des Deutschen Masters gab es in drei Partien ausschließlich Remisen, was nun einmal das natürliche Ergebnis einer Schachpartie zwischen zwei annähernd gleich gut spielenden Wettkämpfern ist. Von einem auf den anderen Tag sind sie gewiss nicht schlechter geworden, aber die Karten wurden neu gemischt!

Falko Bindrich : Georg Meier: 0 - 1
Matthias Blübaum : Daniel Fridman: ½ - ½
Rasmus Svane : Alexander Donchenko: 1 - 0

 

Haltet Euch ran, Jungs, fünf Runden sind weniger als man denkt.

In der Partie Grigoriants – Mikhalewski begann es am ersten Brett des A-Open scheinbar gemächlich, aber nach 1.c4 e5 2.g3 Nf6 3.Bg2 Nc6 4.Nc3 Bc5 5.Nf3 d6 6.O-O O-O 7.e3 Bb6 8.Qc2 Ne7 9.d4 Ng6 10.Rd1 Qe7 11.b3 Re8 12.Ba3 exd4 * war es alles andere als gemütlich. Schon bei 8.Qc2 zuckte die Enzy-14 mit den Schultern und sagt, "tja, weiß ich jetzt auch nicht so richtig ... hatten wir so noch nicht hier." Normal ist wohl 8.b3 (Serper, Uhlmann uvam.). Gleich achteran, bei Vorobiov gegen Vladimir Zakhartsov, erlebte das Publikum etwas weniger, nämlich einen Abtausch-Slawen. Achtzehn Züge und schon war's remis. - Interessanter war's in GM Viacheslav Zakhartsov (2552) gegen Filiz Osmanodja (2302). Großmeister Viacheslav Zakhartsov ist der Vater von Vladimir und wurde hier im ZMDI Open 2014, also direkt im vergangenen Jahr, geteilter 1.-4. Manchmal kommt es natürlich auch vor, dass Vater & Sohn am Brett aufeinander treffen; in Split 2013 zum Beispiel ging's remis aus. Garantien dafür, dass das immer so sein wird, waren nicht zu haben. Aber gehen wir getrost davon aus: Weniger als die Platzierung vom vergangenen Jahr hat Viacheslav Zakhartsov auch diesmal bei uns nicht geplant. Das schien die an 30 gesetzte Nationalspielerin Filiz Osmanidja für sich aber ganz ähnlich zu sehen! In einer auf den ahnungslosen Amateur annähernd ausgeglichen wirkender Stellung opferte die Dresdnerin plötzlich im 21.Zug eine schwarze Qualität – hey, das brachte noch mehr Fahrt in die Sache! Um Zug 34 herum wurde die Bedenkzeit der Sächsin knapp, aber es gibt ja die Zusatz-Sekunden. Irgendwann verebbte die Initiative und der "mit der Startnummer Vier!" (D.T. Heck, Hitparade) spielende Großmeister sammelte das Endspiel ein.

DSC 8660 Rasmus Svane- Falko BindrichDSC 8753 Evgenij Vorobov und Sergey Grigoriants in Runde  ZMDI OpenDSC 8702 Analyse Fridman-Meier mit Kommentator Siebrecht

Partie Viacheslav Zakhartsov gegen Filiz Osmanodja

Richard Réti war auch mit dabei, nämlich in der Zugfolge 1.Nf3 Nf6 2.g3 c5 3.Bg2 Nc6 4.O-O g6 5.d4 cxd4 6.Nxd4 Bg7 7.c4 O-O 8.Nc2 d6 9. Nc3 Qa5 *, mit der die Partie Pijpers – Roiz eingeleitet wurde. Eine Eröffnung wie die Kreuzberger Blattschuss-Nächte: "Erst fang'se ganz langsam an; aber dann; aber dann ...". Die Stellung kam schon einige myriaden Male vor. Wer bei dem Namen Bui stutzt und meint, da war doch schon mal was, der hat Recht: Die Ngoc Han Julia Bui setzt in der Bezirksklasse Dresden und ab und zu auch in der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft DSAM matt. Heute aber wurde der Familien-Jubel kurz unterbrochen: Nach der mancherorts so genannten "Kevitz-Trajkovich Defence" (die Leute denken sich Namen aus ...!) verlor Hai Lam Bui (Setzplatz 20! Erstes Brett!) mit Weiß überraschend schnell nach einem Versehen im 16. Zug gegen den an 17 gesetzten Eric Sauer : 1.d4 Nf6 2.c4 Nc6 3.Nf3 e6 4.Nc3 Bb4 5.Bd2 O-O 6.Rc1 d6 7.a3 Bxc3 8.Bxc3 Ne4 9.g3 Nxc3 10.Rxc3 a5 11.Bg2 Qe7 12.O-O a4 13.e3 e5 14.dxe5 dxe5 (=)

Geschlossener Sizilianer klingt immer ein bisschen nach Geschlossene Gesellschaft und für die schwarzen Figuren ist das auch oft so. Manchmal aber auch nicht. Ach, das wusstest Du schon? Mit welcher Farbe ...? Jedenfalls erweiterten Pierre Köpke gegen Mika Hassemeier an Brett 1 (C) den Erfahrungsschatz zu diesem Abspiel.

 

Zuletzt aktualisiert: Freitag, 21. August 2015 15:52
 
 

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